Das Sportcenter Schumacher existiert bereits seit über vierzig Jahren und bietet heute auf über 9000 Quadratmetern zahlreiche Möglichkeiten für Sportbegeisterte. Marc Schumacher führt das Sportcenter gemeinsam mit seinem Bruder Chris. Im Interview erklärt er, wie Sport und Energie in verschiedensten Bereichen eng miteinander verbunden sind und wie er persönlich Energie aus dem Sport zieht, um das Unternehmen erfolgreich zu leiten.

Gemeinsam mit Ihrem Bruder führen Sie das Sportcenter Schumacher in zweiter Generation. Was hat Sie dazu bewogen, das Unternehmen Ihres Vaters zu übernehmen, und wie entwickelten Sie das Sportcenter seither weiter?
Mein Vater eröffnete das Sportzentrum Schumacher 1979 als reines Tenniscenter mit elf Plätzen. Mein Bruder und ich sind mit dem Center aufgewachsen. Wir spielten beide intensiv Tennis und nutzten das Center für unser eigenes Training. Später, während des Studiums, erteilten wir auch Tennisunterricht. Ende der 80er-Jahre stiegen wir langsam ins Geschäft ein, um meinen Vater zu unterstützen. Wir übernahmen immer mehr Aufgaben, kümmerten uns um Administratives und das Marketing, später kamen auch die Buchhaltung und strategische Fragen dazu. Ohne dies speziell geplant zu haben, wurde uns irgendwann klar, dass wir das Geschäft übernehmen würden. Tennis erlebte ab Mitte der 80er-Jahre jedoch einen weltweiten Einbruch, was auch wir als grösstes Tenniscenter Europas spürten. Dies führte uns zu Überlegungen, wie wir die grosse Fläche von über 9000 Quadratmetern vielseitiger nutzen könnten. 1993 bauten wir um und haben seither nur noch sechs Tennisplätze, dafür zusätzlich Badminton- und Squashplätze und ein grosses Fitnesscenter.  

profond-marc-schumacher-01
profond-marc-schumacher-02
profond-marc-schumacher-03

Neues zu schaffen, erfordert einerseits Energie, kann andererseits aber auch solche freisetzen. Wie haben Sie und Ihr Bruder die Zeit des Umbaus und der Neupositionierung erlebt?
Das Projekt zu begleiten, war sehr interessant, aber auch herausfordernd, da wir nicht wussten, ob unsere Investitionen erfolgreich sein würden. Bei der Eröffnung des Sportcenters Ende 1994 wurden wir dann glücklicherweise von dem grossen Interesse überrascht. Gegen 5000 Personen besuchten uns am Eröffnungswochenende, und viele schlossen gleich ein Fitnessabonnement ab. Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir vor der Eröffnung zwei, drei Nächte durcharbeiteten, um rechtzeitig fertig zu werden. Als die ersten Leute kamen und alles so war, wie wir es uns erhofft hatten, setzte das enorm viel Energie frei. Zudem waren die ersten Rückmeldungen alle sehr positiv. Dies bestärkte uns darin, an unseren Weg zu glauben und ihn weiterzuverfolgen. Die Neuausrichtung unseres Sportcenters mit dem Fokus auf Spielsportarten und Fitness hat sich bis heute als erfolgreich erwiesen. 

Sport setzt Energie frei, macht uns ausgeglichen und erhöht die Konzentrationsfähigkeit.

Auf Ihrer Website findet sich die folgende Aussage: «Wir leben Sport: Sport ist mehr als eine Freizeitbeschäftigung, Sport ist eine lebenslange Leidenschaft.» Was bedeutet diese Philosophie für Sie und Ihr Team?
Sport begleitet meinen Bruder und mich seit unserer Kindheit, kurze Zeit betrieben wir Tennis auch als Leistungssport. Ebenso haben alle in unserem Team neben dem beruflichen auch einen persönlichen Bezug zu Sport. Deshalb geniessen wir es, dass wir unsere Kunden in ihrer Freizeit begleiten und gemeinsam mit ihnen einer Tätigkeit nachgehen können, die uns ebenfalls Spass macht. Aktiv zu sein, ist das ganze Leben lang wichtig und wird mit zunehmendem Alter sogar immer wichtiger, um dem altersbedingten Abbau der Muskeln vorzubeugen. Alle Sportarten erzielen positive Effekte: Ausdauertraining, Krafttraining oder auch – ein neuerer Trend – das funktionelle Training, das mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig beansprucht. Im Idealfall sollte das Training variiert werden. Dann bleibt der Sport spannend und der Körper profitiert von den verschiedenen Reizen. Ebenso wichtig ist die Regelmässigkeit. Persönlich probiere ich, drei- bis viermal in der Woche Sport zu treiben und setze auf Kraft- und Ausdauertraining sowie Five, ein aktives Muskellängentraining.

Sportliche Tätigkeit kostet den Körper Energie. Menschen, die Sport treiben, sagen jedoch, dass ihnen der Sport Energie auf körperlicher und mentaler Ebene gibt. Wie sehen Sie das aus professioneller Sicht?
Die meisten Menschen bewegen sich heute im Berufs- und Privatleben wenig. Deshalb sind Aktivierung und körperliches Training besonders wichtig. Sie geben uns physische, psychische und auch seelische Befriedigung, setzen Energie frei, machen uns ausgeglichen und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. Ich trainiere beispielsweise sehr gerne am Morgen, weil mir das den ganzen Tag ein gutes Körpergefühl gibt. Bei Badminton und Tennis ziehe ich zusätzlich Energie aus dem gemeinsamen Erlebnis mit anderen Menschen.

 

profond-marc-schumacher-04
profond-marc-schumacher-05
profond-marc-schumacher-06
profond-marc-schumacher-07
profond-marc-schumacher-08

Nach dem Sport benötigt der Körper eine Ruhephase, um die Energiereserven wieder aufzubauen. Wie können Sporttreibende die richtige Balance finden zwischen Aktivität und Erholung?
Sehen wir, dass unsere Kunden zu viel trainieren, machen wir sie darauf aufmerksam und weisen sie beispielsweise auf die Möglichkeiten der aktiven Erholung hin, wie Sauna oder Massage. Wenn man intensiv trainiert, sind genügend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeit sehr wichtig. Es ist nicht immer einfach, diese Aspekte in den Tagesrhythmus zu integrieren. Je nach Auslastung im Beruf- und Privatleben sowie den Arbeits- und Trainingszeiten kann dies herausfordernd sein. Hier unterstützen unsere Trainer und zeigen Möglichkeiten auf. Der richtigen Ernährung schenken wir besondere Beachtung, denn wenn der Körper zu wenig Energie in Form von Proteinen und Kohlenhydraten erhält, ist er nicht mehr leistungsfähig. 

Wir geniessen es, unsere Kunden in ihrer Freizeit zu begleiten und gemeinsam mit ihnen einer Tätigkeit nachzugehen, die uns ebenfalls Spass macht.

Welchen Einfluss haben Ernährung, Energiereserven und Sport aufeinander? Und gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Sportarten?
Je höher die Muskelmasse ist, desto höher ist auch der Energiebedarf. Dies gilt bereits für den Grundumsatz, also die Energiemenge, die wir ohne Aktivität verbrauchen. Für den Aufbau von Muskeln benötigt der Körper Kohlenhydrate und Proteine. Die Proteine sind die Bausteine der Muskeln, die Kohlenhydrate liefern die notwendige Energie für das Wachstum. Viele besuchen unser Fitnesscenter auch mit dem Ziel, abzunehmen. Um dies zu erreichen, benötigt man eine negative Energiebilanz und sollte somit möglichst viele Kalorien verbrennen. Früher setzte man dafür vor allem auf Ausdauertraining, heute weiss man, dass Krafttraining eine bessere Wirkung erzielt. Nicht nur, was und wie viel wir essen, beeinflusst unsere Leistungsfähigkeit, sondern auch, wann wir dies tun. Mit vollem Magen ist niemand zu einer Topleistung fähig. Allerdings stellt sich auch hier wieder die Frage, was im Alltag umsetzbar ist. Nehmen wir an, Sie möchten ein Morgentraining absolvieren. Dann wäre es optimal, wenn Sie ein gutes Frühstück essen und danach eine Stunde warten, um zu verdauen, bevor Sie eine Stunde im Fitnesscenter trainieren. Damit Sie um acht Uhr im Büro wären, müssten Sie folglich etwa um fünf Uhr aufstehen. Dies ist für die meisten Menschen nicht realistisch. Um trotzdem ein Morgentraining in den Tagesablauf integrieren zu können, kann das Frühstück auch klein ausfallen und dafür die Trainingszeit und/oder -intensität reduziert werden.

profond-marc-schumacher-09
profond-marc-schumacher-10
profond-marc-schumacher-11

Sie beschäftigen ein grosses Team von Sportspezialisten. Was spielt der Teamgeist respektive die positive Energie in Ihrem Team für eine Rolle?
Unser Team umfasst rund fünfzig Personen, da wir sämtliche Bereiche selbst bewirtschaften: von allen Sportarten über den Empfang, das Bistro und die Buchhaltung bis hin zum Unterhalt der Anlagen. Der Teamgeist ist uns wichtig, und wir pflegen ihn mit gemeinsamen Mittagessen im Bistro und mit Teamevents. In unserem Tennisteam arbeiten seit Jahren die gleichen Trainer, sie sprechen sich untereinander ab und geben sich gegenseitig Tipps. Aber auch zwischen den verschiedenen Teams sind der Austausch und die Stimmung sehr gut. So werden beispielsweise positive Rückmeldungen von Kunden untereinander weitergegeben. Dies ist wichtig für den Teamzusammenhalt, da meist nicht nur eine einzelne Person für das gute Kundenerlebnis verantwortlich ist. Zur positiven Wahrnehmung gehört nicht nur ein guter Tennisunterricht – die nette Begrüssung am Empfang, eine sauber gereinigte Garderobe und ein feines Essen im Bistro tragen ebenso dazu bei.

Wie stellen Sie sicher, dass Sie sich von der wachsenden Konkurrenz abheben und erfolgreich bleiben?
Etwas ganz Besonderes sind unsere Schiebedächer. Bei gutem Wetter kann man bei uns an der frischen Luft trainieren oder Tennis spielen und von der positiven Energie der Sonne profitieren. Besonders im Frühling und Herbst, wenn es nicht zu heiss ist, ist das ein wunderschönes Gefühl.

Wir legen viel Wert darauf, auf individuelle Wünsche einzugehen und einen persönlichen Umgang mit unseren Kunden zu pflegen. Dass uns das gelingt, zeigt sich daran, dass wir über 200 langjährige Mitglieder haben, die seit zehn bis zwanzig Jahren bei uns sind. Einige trainieren sogar bereits seit der Eröffnung bei uns. Langjährige Kunden zu gewinnen, wird heute jedoch immer schwieriger. Einerseits sind die Menschen mobiler denn je und ziehen schnell weiter, andererseits kommen immer wieder neue Sportarten auf den Markt. Gerade wenn sich die gesteckten Ziele nicht so einfach erreichen lassen, probieren viele etwas Neues aus oder hören auf. Wir stellen uns dieser Herausforderung, indem wir unsere Kundinnen und Kunden mit einer guten Betreuung von uns überzeugen. 

Marc Schumacher

profond-marc-schumacher-12

Marc Schumacher und sein Bruder Chris leiten das Sportcenter in Dübendorf in der zweiten Generation. Beide spielten in jungen Jahren intensiv Tennis und betrieben den Sport für kurze Zeit auch als Leistungssport. Nach ihrem Studium in Betriebswirtschaft an der Uni Zürich stiegen sie in das Geschäft des Vaters ein und gestalteten das grosse Tenniscenter in ein Sportcenter mit Tennis, Squash, Badminton und Fitness um.  
www.sportcenterschumacher.ch

<p>Passen Sie Ihre Cookie-Einstellungen an, indem Sie alle Cookies akzeptieren oder bestimmte Gruppen auswählen. Sie können Ihre Einstellungen jederzeit aktualisieren, indem Sie auf den Link in der Fusszeile klicken. <a href="/cookies/documentation">Cookie-Richtlinie</a></p>